Eisen gehört zu den wichtigsten Spurenelementen während der Schwangerschaft. Doch obwohl der Bedarf steigt, bleibt ein Eisenmangel bei Schwangeren oft unentdeckt – mit potenziellen Folgen für Mutter und Kind. In diesem Artikel erfährst du, warum Eisen in der Schwangerschaft so essenziell ist, wie ein Mangel richtig erkannt wird und welche Möglichkeiten es zur natürlichen und medizinischen Unterstützung gibt.
Besonders in Deutschland wird die Eisenversorgung in der Schwangerschaft häufig missverstanden oder nicht ausreichend kontrolliert. Dr. Vesna Lemm vom Mahakala Center in Berlin erklärt, warum viele gängige Blutuntersuchungen ungenau sind und welche Laborwerte wirklich relevant sind.
Warum ist Eisen in der Schwangerschaft so wichtig?
Die Rolle von Eisen im Körper
Eisen ist essenziell für die Bildung von Hämoglobin – dem Protein, das Sauerstoff im Blut transportiert. In der Schwangerschaft steigt der Blutbedarf um bis zu 50%, was bedeutet: Auch der Eisenbedarf verdoppelt sich nahezu.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Referenzwert für Eisen in der Schwangerschaft bei 30 mg pro Tag – fast doppelt so hoch wie außerhalb der Schwangerschaft.
Ohne ausreichendes Eisen kann der Körper nicht genug rote Blutkörperchen bilden, was zu Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Konzentrationsstörungen führt.
Folgen eines Eisenmangels für Mutter und Kind
Ein unbehandelter Eisenmangel kann schwerwiegende Folgen haben:
Erhöhtes Risiko für Frühgeburten
Geringes Geburtsgewicht
Wachstumsverzögerungen beim Baby
Immunschwäche und Infektanfälligkeit bei der Mutter
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit rund 40 % der Schwangeren an Anämie – in den meisten Fällen verursacht durch Eisenmangel.

Wie wird Eisenmangel in der Schwangerschaft erkannt?
Hämoglobin ist nicht gleich Eisen
Viele Frauenärzt:innen in Deutschland prüfen zu Eisen in der Schwangerschaft lediglich den Hämoglobinwert im Blutbild. Dieser ist jedoch kein direkter Marker für die Eisenspeicher. Dr. Vesna Lemm weist darauf hin, dass Hämoglobin zwar vom Eisen abhängig ist, aber auch durch andere Faktoren wie Vitamin-B-Mangel beeinflusst wird – und Veränderungen meist erst sehr spät auftreten.
Der wichtigste Laborwert: Ferritin
Ferritin misst die Eisenspeicher im Körper und ist der zuverlässigste Indikator für einen echten Eisenmangel. Werte unter 30 ng/ml gelten als kritisch – ideal wäre ein Ferritinwert über 70 ng/ml in der Schwangerschaft.
Ein detaillierter Überblick über Ferritin als Marker findet sich z. B. im Fachartikel von Springer Medizin.
CRP mitmessen – wegen Entzündungsverfälschung
Ferritin ist ein sogenanntes Akute-Phase-Protein. Das bedeutet: Bei Entzündungen im Körper steigt der Ferritinwert unabhängig vom tatsächlichen Eisengehalt. Daher ist es essenziell, gleichzeitig den Entzündungsmarker CRP zu bestimmen. Nur so kann eine Verfälschung ausgeschlossen werden.

Wie kannst du einem Eisenmangel in der Schwangerschaft vorbeugen?
Eisenreiche Ernährung
Die beste Basis ist eine ausgewogene Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln:
Rotes Fleisch und Leber
Hirse, Quinoa, Amaranth
Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen)
Grünes Blattgemüse (Spinat, Mangold)
Getrocknete Früchte (Aprikosen, Pflaumen)
Tipp: Pflanzliches Eisen (nicht-Häm-Eisen) wird besser aufgenommen, wenn du gleichzeitig Vitamin-C-haltige Lebensmittel isst – z. B. Zitronensaft, Paprika oder Brokkoli. Weitere Infos bietet auch NetDoktor.de.
Eisenspeicher schon vor der Schwangerschaft auffüllen
Viele Frauen starten mit bereits leeren Eisenspeichern in die Schwangerschaft. Eine präventive Untersuchung und gezielte Ernährung oder Supplementierung vor einer geplanten Schwangerschaft ist ideal.
Wann sind Eisenpräparate sinnvoll?
Individuelle Dosierung statt „One size fits all“
Wenn ein Mangel diagnostiziert wird, reichen Ernährung und Tees oft nicht mehr aus. In solchen Fällen sind Eisenpräparate sinnvoll – oral oder intravenös. Die Dosis sollte individuell je nach Ferritinwert und Symptomen abgestimmt werden.
Dr. Lemm empfiehlt zu Eisen in der Schwangerschaft, regelmäßig nachzumessen und auch den Vitamin-B12- und Folsäure-Status zu prüfen.
Formen von Eisenpräparaten
Tabletten/Kapseln/Tropfen: z. B. Eisenbisglycinat (gut verträglich)
Saft: z. B. Kräuterblut für leichte Defizite
Infusion: bei sehr niedrigem Ferritin oder Unverträglichkeit oraler Präparate
Eine klinische Übersicht zur Sicherheit von Eiseninfusionen bei Schwangeren findest du im NCBI-Paper, das ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit im zweiten und dritten Trimester belegt.

Natürliche Hilfe: Tees, Ayurveda & sanfte Therapien
Im Mahakala Center verbinden wir schulmedizinisches Wissen mit ganzheitlichen Methoden:
Kräutertees zur Blutbildung (z. B. Brennnessel, Himbeerblätter)
Ayurvedische Ernährungsempfehlungen zur Stärkung des Blutes
Akupunktur zur besseren Eisenverwertung
Detox-Tipps zur Reduktion entzündlicher Prozesse
Diese Methoden eignen sich besonders gut zur Ergänzung konventioneller Therapien und können sanft regulierend wirken.
Dr. Vesna Lemm’s Empfehlungen
„In der Schwangerschaft wird Eisen in Deutschland leider viel zu selten richtig untersucht. Die meisten Gynäkologen schauen nur auf den Hämoglobinwert – dabei ist dieser kein echter Eisenmarker. Ferritin gibt uns ein viel besseres Bild über die Eisenspeicher, sollte aber immer zusammen mit CRP gemessen werden, weil Entzündungen den Ferritinwert verfälschen können. Ich empfehle jeder Schwangeren, ihren Ferritinspiegel regelmäßig kontrollieren zu lassen – und bei Bedarf frühzeitig zu handeln.“

FAQs: Häufige Fragen zu Eisen in der Schwangerschaft
Wie oft sollte ich meinen Eisenwert in der Schwangerschaft kontrollieren?
Mindestens einmal pro Trimester, bei bekanntem Mangel oder Symptomen auch häufiger.
Was sind erste Anzeichen für einen Eisenmangel?
Müdigkeit, blasse Haut, brüchige Nägel, Kurzatmigkeit und Konzentrationsprobleme.
Sind Eiseninfusionen in der Schwangerschaft gefährlich?
Nein, bei richtiger Indikation und ärztlicher Kontrolle gelten sie als sicher – besonders ab dem 2. Trimester (NCBI).
Kann ich Eisenpräparate auch ohne Laborwerte nehmen?
Davon ist abzuraten – eine Überversorgung kann ebenfalls problematisch sein. Immer erst Werte bestimmen lassen.
Fazit & Einladung zur Beratung
Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit – körperlich wie emotional. Dein Körper stellt sich komplett um, versorgt zwei Wesen und braucht dafür mehr Nährstoffe als je zuvor.
Eisen in der Schwangerschaft ist essenziell – für die Blutbildung, den Sauerstofftransport, die gesunde Entwicklung deines Babys sowie für deine Energie und deinen Kreislauf.
Doch viele Frauen durchleben diese Zeit mit schleichendem Eisenmangel – ohne es zu wissen. Denn häufig wird nur der Hämoglobinwert gemessen, obwohl er oft erst spät auf Veränderungen hinweist. Entscheidend ist dein Ferritinwert – und der sollte sensibel und differenziert betrachtet werden, am besten gemeinsam mit Entzündungswerten wie CRP.
Im Mahakala Center nehmen wir genau das ernst. Wir hören zu, schauen genauer hin und begleiten dich mit einem ganzheitlichen Blick.
Ob zur Eisen-Diagnostik, bei bestehenden Beschwerden oder einfach für ein sicheres Gefühl:
Unsere Schwangerschaftsbegleitung vereint moderne Medizin, Naturheilkunde und echte Fürsorge.

Buche jetzt deine persönliche Schwangerschaftsberatung im Mahakala Center Berlin – wir begleiten dich ganzheitlich, achtsam und mit medizinischer Kompetenz durch deine Schwangerschaft.